Der Hype um Retail Media: Großes Potential und großes Risiko zugleich?

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Retail Media beschreibt eine Plattform, die von einem Einzelhändler oder Hersteller betrieben wird, um ihre eigenen Produkte online zu verkaufen. Darüber hinaus haben jedoch auch Drittanbieter die Möglichkeit über Werbeeinbuchungen ihre Produkte auf dieser Plattform anzubieten. Dies ermöglicht natürlich auf der einen Seite die Vergrößerung des Sortiments und auch der Zielgruppen, die angesprochen werden. Ebenso gewinnt es Attraktivität durch die Werbeeinnahmen die dadurch zustande kommen.

Doch was ist eigentlich der Unterschied zu einem Marktplatz?

Ein paar Unterschiede gibt es doch, denn ein Marktplatz ist eine Plattform, die von Dritten betrieben wird, um Verkäufern eine Möglichkeit zu bieten, ihre Produkte online zu verkaufen. Ein Beispiel für einen Marktplatz sind z.B. Amazon, ebay oder Otto auf denen Verkäufer ihre Produkte anbieten können. Der Marktplatz selbst ist jedoch nicht der Eigentümer der Produkte, sondern dient nur als Vermittler zwischen Käufer und Verkäufer.

Doch was passiert wenn ein bisher bekannter Einzelhändler oder Hersteller auf Retail Media setzt und wie wirkt sich das auf die Marke aus? Natürlich führt das dazu, dass die Marke selbst mehr Produkte und eine größere Auswahl anbietet, was die Attraktivität der Marke für Kunden erhöhen kann.

Allerdings besteht auch die große Gefahr, dass durch das Hinzufügen von Produkten von Drittanbietern das Markenimage verwässert wird, da die Marke mit Produkten in Verbindung gebracht wird, die nicht von ihr selbst stammen. Darüber hinaus wird es dadurch schwieriger sich vom Wettbewerb abzugrenzen, da möglicherweise in naher Zukunft viele ähnliche Sortimente zu finden sind. Die Auswahl der Produkte hängt zwar von den Herstellern und Einzelhändlern ab, doch stellt sich natürlich auch die Frage wie sich eine Verwässerung der Markenidentität langfristig auf den Umsatz auswirken kann – insbesondere bei starken Brands.

Kann mit Retail Media auch Nachhaltigkeit weiter fokussiert werden?

Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Aspekt, der in Bezug auf Retail Media und Marktplätze berücksichtigt werden sollte. Eine breitere Produktpalette kann zu einem höheren Konsum führen, was wiederum zu einem höheren Ressourcenverbrauch und mehr Abfall führen kann. Es ist daher wichtig, dass Unternehmen bei der Erweiterung ihres Sortiments auch auf nachhaltige Produkte und Produktionsprozesse achten.

Einige Unternehmen setzen bereits auf Nachhaltigkeit, indem sie beispielsweise ihre Verpackungen umweltfreundlicher gestalten oder durch den Verkauf von nachhaltigen Produkten ihre Kunden dazu ermutigen, umweltbewusster zu konsumieren. Es ist wichtig, dass Unternehmen in diesem Bereich transparent sind und die Herkunft und Umweltauswirkungen ihrer Produkte offenlegen, damit die Verbraucher informierte Entscheidungen treffen können.

Zudem kann Retail Media auch dazu beitragen, die Nachhaltigkeit zu fördern, indem es den Kunden ermöglicht, direkt beim Hersteller oder Einzelhändler zu kaufen und damit lange Transportwege und unnötige Zwischenhändler zu vermeiden. Dadurch können CO2-Emissionen reduziert werden. Die Lieferung von Produkten an den Kunden erfordert oft Transporte über weite Strecken und kann zu hohen CO2-Emissionen führen. Einige Unternehmen setzen jedoch auf nachhaltige Lieferungsmethoden, wie zum Beispiel die Verwendung von Elektrofahrzeugen oder die Bündelung von Lieferungen, um die Anzahl der Fahrten zu reduzieren. Außerdem können Kunden in einigen Fällen ihre Bestellungen auch in einem nahegelegenen Geschäft (Click and Collect) abholen, was ebenfalls zu einer Reduzierung der Transportwege beitragen kann. Zusätzlich sollten Unternehmen auch die Rückgabe von Produkten berücksichtigen, die oft aufgrund von Unzufriedenheit oder Defekten erfolgt. Eine umweltfreundliche Rückgabe kann dazu beitragen, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren, indem beispielsweise Rücksendungen über lokale Händler abgewickelt werden oder durch das Recycling von Produkten.

Was hat das mit Kundenzufriedenheit und Customer Experience zu tun?

Ganz einfach: Eine nahtlose Customer Experience und Personalisierung können Unternehmen dabei helfen, die Verwässerung ihrer Marke durch Retail Media zu vermeiden oder zu reduzieren. Eine CDP ermöglicht es Unternehmen, Kundeninformationen aus verschiedenen Quellen zu orchestrieren, zu integrieren, zu analysiere und zu aktivieren. Dadurch können sie ein besseres Verständnis für ihre Kunden und deren Bedürfnisse gewinnen.

Durch Personalisierung können Unternehmen dann gezielter auf die Bedürfnisse und Interessen ihrer Kunden eingehen und ihnen speziell auf sie zugeschnittene Angebote unterbreiten. Indem Unternehmen die richtigen Produkte und Services an die richtigen Kunden liefern, kann möglicherweise das Markenimage und die Markenidentität gestärkt werden und die Verwässerung ihrer Marke vermieden werden.

Zudem kann Personalisierung dazu beitragen, Kundenloyalität zu fördern und eine starke Beziehung zwischen Unternehmen und Kunden aufzubauen. Wenn Kunden das Gefühl haben, dass ein Unternehmen ihre Bedürfnisse und Wünsche versteht und darauf eingeht, sind sie eher geneigt, dem Unternehmen treu zu bleiben und positive Empfehlungen auszusprechen.

Insgesamt können eine nahtlose Customer Experience und Personalisierung dazu beitragen, die Marke eines Unternehmens bei der Verwendung von Retail Media zu schützen und gleichzeitig ein besseres Kundenerlebnis zu schaffen.

Real-time spielt im Rahmen von Retail Media und Personalisierung eine wichtige Rolle. Durch die Nutzung von Echtzeit-Fähigkeiten können Unternehmen schnell auf das Verhalten und die Bedürfnisse der Kunden reagieren und ihnen relevante Angebote unterbreiten. Dies kann dazu beitragen, das Kundenerlebnis zu verbessern und die Effektivität Marketing Aktivitäten zu steigern.

Durch die Nutzung von Real-time-Daten können Unternehmen auch schnell auf Veränderungen im Verhalten der Kunden reagieren und ihre Angebote entsprechend anpassen. Wenn beispielsweise ein bestimmtes Produkt plötzlich an Beliebtheit gewinnt, können Unternehmen schnell darauf reagieren und ihre Angebote entsprechend anpassen.

Abschließend lässt sich also sagen, dass auch die Customer Experience eine wichtige Rolle im Rahmen der Retail Media Strategie spielt und die Auswahl der Marketing Technologien sorgfältig überlegt werden sollte. Durch den möglichen Verwässerungseffekt ist es ratsam auf eine nahtlose und präzise Plattform zu setzen, die im Zusammenspiel mit künstlicher Intelligenz und Analytik den maximalen Output liefert – wie z.B. SAS Customer Intelligence 360.

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Corinna Klaes

Solution Specialist for Customer Intelligence 360

As Solution Specialist for Customer Intelligence 360 at SAS, Corinna Klaes is involved in acquiring and advising customers to ensure a successful implementation of the marketing software into their MarTech stack. With more than 10 years of experience in marketing and sales it is passion to guide customers on the road to digital transformation. She is also involved in the development of use cases, marketing activities and content creation for commercial customers to ensure practical relevance and to address current trends.

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